Ich flog im Oktober 2017 mit zwei sehr guten Freundinnen, Ela und Emma, nach Berlin. Emma hatte gerade die Oberstufe beendet, deswegen stand unsere Reise unter dem Motto: „Emmas Ausflug vor dem Militärdienst“. (Sehr viele israelische Jugendliche machen eine Reise, bevor sie eingezogen werden.) Ganz spontan fassten wir den Entschluss, ins Ausland zu fliegen, und wir haben von Anfang an alles selbst organisiert. Die Flüge gebucht, Tickets gekauft, Hotels und Wohnungen ausgesucht und auf einer Karte die Orte markiert, die wir besuchen wollten – all das allein! Alle drei haben wir in den Sommerferien gearbeitet, um Geld für die Reise zusammenzukriegen, und waren schon zwei Monate vor dem Abflug riesig aufgeregt.
Selbständigkeit – das war das Schlüsselwort für unser Reiseerlebnis, es begleitete uns die ganze Zeit. Für drei Abiturientinnen, die zum ersten Mal allein reisen, ist nichts selbstverständlich. Wir freuten uns über viele kleine Dinge: das Zurechtfinden in der Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das Einkaufen im Supermarkt, durch eine neue Straße schlendern, gezwungenermaßen mit allen Englisch sprechen, über die Freiheit, zu tun und zu lassen, was wir wollten. Deswegen sind es nicht die bekannten, teuren Attraktionen, an die wir uns erinnern, sondern die kleinen, unerwarteten Begebenheiten. Die hübschen Ecken, die wir ganz zufällig fanden; das schmackhafte Essen in Restaurants, die wir betraten, weil wir hungrig waren; in erster Linie aber die Leute, die wir trafen. Leute aus aller Welt, und alle waren sie wahnsinnig nett! Das Leben und Treiben in der Stadt erinnerte uns sehr an Israel (insbesondere an Tel Aviv). Eine Art Schmelztiegel vieler Menschen und Kulturen, die sich miteinander vermischen und doch jedem Einzelnen Gelegenheit geben, sich selbst auszudrücken. Jeden Abend fragten wir uns, ob der Tag so schön gewesen war dank der Vorausplanung (Was machen wir morgen?) oder dank der Dinge, die uns ungeplant begegneten. Während dieser ganzen Woche hat Berlin uns immer wieder von neuem überrascht, denn wir gelangten an die erstaunlichsten Orte und begegneten den erstaunlichsten Menschen, die uns gerade deswegen in Erinnerung geblieben sind.
So kann ich denn auch nicht diesen oder jenen Ort, an den wir unversehens gelangten, empfehlen, und euch auch nicht mit den netten Leuten zusammenbringen, die wir unterwegs getroffen haben, aber ich rate jedem, nach Berlin zu fahren und diese kleinen Momente auf eigene Faust zu finden. Genießt die Sehenswürdigkeiten, aber fügt euch auch ins Berliner Alltagsleben ein und lasst euch vom Zauber der Stadt mitreißen.
Übersetzung: Helene Seidler
Mika Kermann, 17 Jahre reiste im Oktober 2017 mit drei Freundinnen nach Berlin.
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Ich flog im Oktober 2017 mit zwei sehr guten Freundinnen, Ela und Emma, nach Berlin. Emma hatte gerade die Oberstufe beendet, deswegen stand unsere Reise unter dem Motto: „Emmas Ausflug vor dem Militärdienst“. (Sehr viele israelische Jugendliche machen eine Reise, bevor sie eingezogen werden.) Ganz spontan fassten wir den Entschluss, ins Ausland zu fliegen, und wir haben von Anfang an alles selbst organisiert. Die Flüge gebucht, Tickets gekauft, Hotels und Wohnungen ausgesucht und auf einer Karte die Orte markiert, die wir besuchen wollten – all das allein! Alle drei haben wir in den Sommerferien gearbeitet, um Geld für die Reise zusammenzukriegen, und waren schon zwei Monate vor dem Abflug riesig aufgeregt.
Selbständigkeit – das war das Schlüsselwort für unser Reiseerlebnis, es begleitete uns die ganze Zeit. Für drei Abiturientinnen, die zum ersten Mal allein reisen, ist nichts selbstverständlich. Wir freuten uns über viele kleine Dinge: das Zurechtfinden in der Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das Einkaufen im Supermarkt, durch eine neue Straße schlendern, gezwungenermaßen mit allen Englisch sprechen, über die Freiheit, zu tun und zu lassen, was wir wollten. Deswegen sind es nicht die bekannten, teuren Attraktionen, an die wir uns erinnern, sondern die kleinen, unerwarteten Begebenheiten. Die hübschen Ecken, die wir ganz zufällig fanden; das schmackhafte Essen in Restaurants, die wir betraten, weil wir hungrig waren; in erster Linie aber die Leute, die wir trafen. Leute aus aller Welt, und alle waren sie wahnsinnig nett! Das Leben und Treiben in der Stadt erinnerte uns sehr an Israel (insbesondere an Tel Aviv). Eine Art Schmelztiegel vieler Menschen und Kulturen, die sich miteinander vermischen und doch jedem Einzelnen Gelegenheit geben, sich selbst auszudrücken. Jeden Abend fragten wir uns, ob der Tag so schön gewesen war dank der Vorausplanung (Was machen wir morgen?) oder dank der Dinge, die uns ungeplant begegneten. Während dieser ganzen Woche hat Berlin uns immer wieder von neuem überrascht, denn wir gelangten an die erstaunlichsten Orte und begegneten den erstaunlichsten Menschen, die uns gerade deswegen in Erinnerung geblieben sind.
So kann ich denn auch nicht diesen oder jenen Ort, an den wir unversehens gelangten, empfehlen, und euch auch nicht mit den netten Leuten zusammenbringen, die wir unterwegs getroffen haben, aber ich rate jedem, nach Berlin zu fahren und diese kleinen Momente auf eigene Faust zu finden. Genießt die Sehenswürdigkeiten, aber fügt euch auch ins Berliner Alltagsleben ein und lasst euch vom Zauber der Stadt mitreißen.
Übersetzung: Helene Seidler
Mika Kermann, 17 Jahre
reiste im Oktober 2017 mit drei Freundinnen nach Berlin.